Iwan Pawlow (14. Sept. 1849 – 27. Febr. 1932); russischer Physiologe
Dass Iwan Petrowitsch Pawlow im Jahr 1904 den Nobelpreis in der Kategorie Physiologie/Medizin gewann, hatte er seinen umfassenden Forschungen über die neuronalen Abläufe während der Verdauung zu verdanken.
Pawlow, 1849 im russischen Rjasan geboren, ging es bei seinen Untersuchungen jedoch um weitaus mehr: Anhand seiner Theorie der klassischen Konditionierung wollte er nachweisen, in welchem Maße sich Reflexe grundsätzlich auf das Verhalten von Lebewesen auswirken können.
Eine seiner Kernaussagen: Es ist generell zu unterscheiden zwischen konditionierten (erlernten) und unkonditionierten (natürlichen) Reflexen. Zur Stützung seiner Thesen bediente er sich zahlreicher Tierexperimente – der legendäre Pawlowsche Hund betrat die große wissenschaftliche Bühne.
Pawlow zeigte, dass die Speichelsekretion des Hundes nicht erst mit dem Fressen, sondern bereits beim Anblick der Nahrung erfolgte. Passend dazu fand er heraus, dass sich der für den Speichelfluss verantwortliche Schlüsselreiz durch allmähliche Konditionierung verändern ließ.
So genügte dem Hund nach einiger Zeit bereits der Klang eines stets unmittelbar vor dem Fressen erklingenden Glöckchens, um den Speichel fließen zu lassen. Er hatte „gelernt“, dass ihm Schmackhaftes bevorstand und war somit konditioniert.
Iwan Petrowitsch Pawlow verstarb am 27. Februar 1936 in Sankt Petersburg. Sein so genannter Pawlowismus sollte jedoch weit über seinen Tod hinaus als Kernaspekt der internationalen Psychologie Gültigkeit bewahren.
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